Freitag, 2. Juli 2010

Cool bleiben wenn es heiß ist


www.derlaufdoktor.de
Juli 2010



Der Wasserhaushalt unseres Organismus wird im Sommer gehörig auf die Probe gestellt. Die Natur hat uns Menschen als “water-cooled”-System ins Leben geschickt. Das heißt: Um unsere Körper-Innentemperatur bei äußeren Hitzebedingungen konstant zu halten, muss ein wasserbetriebenes Kühlungssystem dafür sorgen, dass überschüssige Körperwärme an die Umwelt abgegeben werden kann.

Bei Hitzebedingungen schütten deshalb Millionen mikroskopisch-kleine Drüsen Schweiß auf unsere Haut aus. Die Schweiß-Flüssigkeit verdampft auf der warmen Hautoberfläche. Auf diese Art wird Körperwärme in Form von “Verdampfungswärme” an die Umgebung abgegeben.

Geschieht das nicht oder nicht ausreichend, so müssen wir “leiden”. Wir können keine vernünftige Leistung bringen und es drohen die Gefahren eines Wärmestaus im Körper. Die Folgen reichen von Unwohlsein und Kopfschmerzen bis hin zu Kreislaufzusammenbruch, Bewußtlosigkeit, sogar bis zum Tod durch Hitzeschlag.

Für diese Erfrischungstätigkeit des Schwitzens, muss unser Organismus gehörig mit dem Lebenselixier Wasser bezahlen.
Große Wasserreserven (wie ein Dromedar) können wir Menschen leider nicht anlegen. Unser Körper hat nur begrenzte Möglichkeiten Wasser auf Vorrat zu speichern. Wir sind darauf angewiesen rechtzeitig und kurzfristig Wasser aufzutanken, damit genug für die Temperaturregulation auf die Haut verschüttet werden kann.

In vielen Ratgebern finden Sie deswegen den Tipp im Sommer vor oder während Sie laufen besonders “viel zu trinken”. Doch bitte Vorsicht! Wie viel ist viel? Und welche Getränke sollten bevorzugt werden? Gerade während eines Laufes ist die Aufnahmekapazität des Magens für Flüssigkeiten stark begrenzt.

Unter Belastungsbedingungen kann der menschliche Durchschnitts-Magen weniger als 1 Liter einer “angenehm temperierten, wohlschmeckenden und gut verträglichen” Flüssigkeit aufnehmen. Dagegen können Sie, je nachdem welche Gene Sie in sich tragen, wie groß und wie schwer Sie sind, pro Stunde bis zu 4 Litern Schweiß vergiessen, so die Wissenschaft.
Abgesehen von Völlegefühl, unangenehmem Gluckern im Bauch und Seitenstichen, kann zu viel reines Wasser trinken für die Gesundheit genauso gefährlich werden, wie zu wenig trinken. Trinkt man zu viel reines Wasser, ist die Gefahr einer “Wasservergiftung” nicht unerheblich. Wesentlich mehr als 500 ml Trinkwasser pro Stunde, sollten Sie als normalgewichtiger Freizeitsportler deshalb während des Laufens nicht trinken!

Hochtrainierte Athleten schaffen bei mehrstündlichen Belastungen natürlich mehr an Trinkvolumen ohne Befindlichkeitsprobleme, allerdings handelt es sich dabei nicht um reines Wasser, sondern um spezielle Sportgetränke. Diese Getränke müssen zwangsläufig auch Kochsalz und Zucker erhalten. Sonst streikt der Magen und es kann zu Störungen des Mineralstoffhaushaltes kommen. Auch das Trinken von großen Mengen verdünnter Fruchtsäfte (enthalten kein Kochsalz!) ist keine gute Alternative während Ihrer Laufbelastung

Clevere LäuferInnen verwenden einen Trick um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen beim Laufen zu verringern. Sie sparen wertvolles “körpereigenes Wasser” in dem Sie ihren (Hinter-)Kopf beim Laufen ständig von außen naß halten!

Dieses äußere Wasser tropft langsam auf Ihre Schultern, den Rücken und die Arme. So wird auch die restliche Körperoberfläche benetzt und die Haut braucht weniger Körperwasser für die Abkühlungsarbeit nach außen zu schicken. Ihr wertvolles Körperwasser bleibt im Inneren des Körpers und steht dem Kreislauf und dem Stoffwechsel zur Verfügung.

Deshalb der Tipp vom Laufdoktor:

Halten Sie bei Hitze während Sie laufen Ihren (Hinter-)Kopf ständig tropf-naß.


Nehmen Sie einen Wasservorrat mit auf Ihren langen Lauf, z.B. mit einem Trinkgürtel. Nicht nur um zu trinken, sondern vor Allem, um immer wieder ihren (Hinter-)Kopf und Nacken zu befeuchten.

Legen Sie Ihre Laufstrecken so, dass Sie an Brunnen, Teichen, Gartenanlagen vorbei Laufen. Auch wenn Sie kein reines Trinkwasser nutzen können, Erfrischungs-Wasser für den Hinterkopf ist in diesem Fall mindestens genauso wertvoll.

Probieren Sie es aus...
...und Sie bleiben gesund während Sie weiterlaufen

Ihr
Dr. Tasso Vounatsos www.derlaufdoktor.de

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